Vor einer Weile habe ich das Buch „Die Weizenwampe“ von Dr. William Davis übersetzt. Und testweise die von ihm propagierte Ernährungsform mal selbst ausprobiert. Anfangs ist es gewöhnungsbedürftig, wenn bei der Frage „Was gibt es heute?“, Nudeln und Pizza ebenso ausfallen wie das klassische deutsche Abendbrot. Aber im Austausch gegen meine dreitägigen Migräneanfälle, den 11-Uhr-Hunger und das klassische Nachmittagsloch nehme ich das in Kauf.
Trotzdem: Weihnachten ist nun einmal Weihnachten, und da wird nicht gedarbt, sondern munter gebacken. Erwünscht sind die Plätzchen, die wir jedes Jahr haben. Also ging es ans Experimentieren.
Hauptzutaten: Nüsse, Mandeln, Eier, Schokolade und Butter. Auf Zucker habe ich nicht verzichtet, auch wenn Davis da ebenfalls sehr kritisch ist. Kalorienarm ist der Spaß definitiv nicht! Ohne den appetitanregenden, mal mürben, mal knusprigen Weizen fällt aber der Wunsch weg, immer weiter zu knabbern.
Bei unseren Schokobusserl habe ich den ohnehin geringen Mehlanteil durch Mandeln und Kokosflocken ersetzt. Merkt kein Mensch, obwohl diese Plätzchen zum Standardrepertoire der Familie gehören.
Ein paar neue Rezepte wurden dabei auch gleich mal probiert. Bisherige Ausbeute: Schokobusserl, Mandelhäufchen, Nougat mit Mandeln und Trockenfrüchten und Lübecker Kokosmakronen. Die Zimtsterne fehlen noch (die sind sonst bis Weihnachten verschwunden – ja, die von James Krüss so meisterlich beschriebene Weihnachtsmaus gibt es auch bei uns!).
Die erste Runde war zum Verschenken gedacht und ist längst schon in alle Himmelsrichtungen unterwegs. Die zweite Runde wird für die eigene Familie. Zum Genießen ohne Reue. Schlank wird dabei nur, wer gerne teilt!
Gefastet wird später. Vorläufig heißt das Motto: Weizenfrei genießen!
„Eure Nahrung soll eure Medizin sein, und eure Medizin soll eure Nahrung sein.“ Hippokrates
Hallo Imke! Wir gut, dass die Migräne verschwunden ist.
Die Weihnachtssüssigkeiten wirken auch gut! Ich hätte aber eine Idee wegen des Zuckers: Eine sehr feine (aber teure) Variante ist der Birkenzucker. Er schmeckt und süsst wie Zucker, liefert aber 40 % weniger Kalorien, lässt also den Blutzuckerspiegel nicht hochschnellen. Viel Spass und guten Appetit! Ursi
Oh, danke, Ursi,
das ist ein interessanter Tipp. Muss ich glatt mal ausprobieren. Ich experimentiere sehr gern mit neuen Zutaten.
Viele Grüße in die schöne Schweiz,
Imke
Hallo Imke,
haben Sie das mit dem Birkenzucker mal ausprobiert? Wo bekommt man ihn? Ich habe noch nie zuvor davon gehört…
Liebe Grüße
Brigitte
Hallo Brigitte,
bei Birkenzucker handelt es sich um Xylit bzw. Xylitol (E 967), also einen Zuckeralkohol. Ich habe ihn bisher noch nicht ausprobiert, aber Weihnachten kommt ja auch erst. Man kann ihn auf jeden Fall im Internet bestellen.
Herzliche Grüße
Imke Brodersen
Also ich wundere mich jetzt schon ein bisschen, aber wieso gibt es plötzlich keine Pizza, Pasta oder Abendbrot mehr, es gibt doch nicht nur Weizen. Es gibt schon eine Weile alle möglichen anderen Mehlsorten, z.B. kann man sehr gut mit Dinkelmehl backen und auch Dinkelnudeln kaufen!?
Aber was mich jetzt noch interessieren würde, ich backe seit geraumer Zeit mit Birkenzucker Kuchen oder mache auch Süßspeisen damit, aber meine Weihnachtsplätzchen werden damit nicht knusprig, hat dafür jemand eine Erklärung??
Hallo Gudrun,
sorry für die späte Antwort; Dein Kommentar war in der Vorweihnachtszeit irgendwie untergegangen.
Dinkel ist teilweise mit Weizen quergekreuzt, so dass auch in reinem Dinkelmehl Weizenproteine vorkommen können. Da hat die Mühle keine Schuld, sondern das Problem liegt bereits im Saatgut. Zudem geht es in der „Weizenwampe“ nicht nur um Weizen, sondern auch um glutenfreie Ernährung, und Dinkel zählt zu den glutenhaltigen Getreiden. Mehr dazu hier: http://www.daab.de/ernaehrung/weizen-allergie/
„Birkenzucker“ ist Xylit bzw. Xylitol (E 967) und hat andere Backeigenschaften als normaler Zucker. Da hilft wirklich nur Herumprobieren oder auf andere Rezepte ausweichen. Ich backe je nach Rezept mit Roh-Rohrzucker (weil ich das Aroma schätze) oder mit normalem weißem Zucker. Schließlich muss man Weihnachtsplätzchen ja nicht in Massen futtern, und dann sollen sie auch richtig gut sein.
Herzliche Grüße
Imke