Frankfurter Buchmesse 2013

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Wenn die Füße abends schlimmer schmerzen als nach einer 20-Kilometer-Wanderung durch die Berge, wenn die Züge mal wieder 100 Minuten Verspätung haben, man sich am Bahnhof anfreundet und dann im Speisewagen zwei Stunden über Bücher und das gesammelte Wissen der Welt unterhält, wenn man zu Hause angekommen, am liebsten nur noch lesen, lesen und lesen würde – dann ist Frankfurter Buchmesse!

Frankfurter Buchmesse 2013

Frankfurter Buchmesse 2013

Auf der Buchmesse treffe ich in erster Linie meine Lektoren, mit etwas Glück alle an einem Tag. Das tut gut, wenn man sich aus praktischen Gründen sonst vornehmlich telefonisch und per Mail austauscht. Und ich treffe Kolleginnen, die ich im richtigen Leben ebenso selten persönlich sehe. Solche Verabredungen müssen in der Regel allerdings Wochen vorher ausgemacht werden, denn an den Fachbesuchertagen sind die entscheidenden Ansprechpartner sonst immer gerade anderswo unterwegs.

Der Mittwoch ist als Eröffnungs- und Fachbesuchertag eher entspannt, so dass Zeit bleibt, sich einen Überblick zu verschaffen, einem Interview oder einer Lesung zuzuhören und ins Gespräch zu kommen. Die Übersetzer und ihre Verbände treffen sich in Halle 5.0 im Weltempfang. Ich sehe mir dort gern den „Gläsernen Übersetzer“ an – wo sonst kann man Kollegen so schön bei der Arbeit über die Schulter schauen?

Mit Aufträgen komme ich von der Buchmesse selten nach Hause. Als Literaturübersetzer kann man jedoch Kontakte knüpfen und festigen, Ansprechpartner in den Verlagen herausfinden, feststellen, welche Themen in der Luft liegen und was den Rest der Welt bewegt, und einfach sehen, wie die Bücherwelt aktuell tickt. Die Atmosphäre ist jedes Jahr anders, immer wieder neu, deshalb bin ich nächstes Jahr garantiert wieder dabei.

Und dann gibt es hoffentlich auch wieder eine Lesetasse. Die dieses Jahr aus unerfindlichen Gründen nicht verkauft wurde. Normalerweise konnte man Tassen mit einem Zitat des Gastlands in Landessprache, Englisch und Deutsch erwerben. Logischerweise hatte ich mit einem Satz von Paulo Coelho gerechnet. Wenn der Tassenstand nicht direkt ins Kaffee- und Gastland Brasilien verlegt wurde, hat man diese Tradition ersatzlos gestrichen.

Lesetassen

Lesetassen

Für mich war die Lesetasse immer der Trost dafür, dass ich keines der vielen wunderbaren Bücher sofort mitnehmen durfte. Also, Messemacher, back to the roots: Ehrengast 2014 ist Finnland. Da wird euch doch etwas einfallen? Das sind Sammlerstücke, die einem fast so sehr ans Herz wachsen wie das Lieblingsbuch. Und sie machen Lust auf noch viel mehr LESEN.

Der Autor

Ein Blog von Imke Brodersen über Bücher, Autoren und den Alltag einer Literaturübersetzerin. A German literary translator's blog on books, authors, and translating in general. By Imke Brodersen.

3 Kommentare

  1. Da ich vorher immer nur privat dort war und dann hauptsächlich zwischen den ganzen Cosplayern hindurch in der Mangaecke rumgesprungen sind, wusste ich noch gar nichts von den Tassen. Werde dieses Jahr definitv danach Ausschau halten, finde das nämlich auch eine gute Tradition. Hoffen wir, dass es sie dieses Jahr wieder gibt!

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