Lesetipp: Geliebte Berthe

Meine Tageszeitung enthält in der Regel einen klassischen Fortsetzungsroman. Falls der mir gefällt, beginnt der Morgen mit meiner ganz persönlichen kleinen gedruckten Telenovela. Das Nette daran: Ich lese auch mal etwas, was im Buchladen vielleicht erst einmal liegen geblieben wäre. In der Regel von deutschen Autoren – das ist immer hilfreich für Sprachgefühl und Stil.

Mein letztes Fundstück war der Roman Geliebte Berthe von Inge Barth-Grözinger, eine berührende Geschichte um eine deutsch-französische Liebe, die diese Woche zu Ende ging. Weiterlesen

Aktuell: Übersetzer leben gefährlich

Wer erinnert sich an Salman Rushdie und seine „Satanischen Verse“? Damals verbreiteten Hassprediger Aufrufe zum Mord an dem Autoren, seinen Übersetzern und seinen Verlegern.

Ähnliche Reaktionen gab es für andere Kulturschaffende im Karikaturenstreit (dänische Mohammed-Karikaturen). Der mit 20 Jahren Berufsverbot belegte Regisseur Jafar Panahi aus dem Iran durfte im Februar 2013 nicht zur Berlinale reisen, um den Preis für seinen heimlich gedrehten Film Pardé („Geschlossener Vorhang“) entgegenzunehmen.

Übersetzer, die akribisch am schriftlichen Ausdruck feilen, bleiben in der Regel eher im Hintergrund und geraten somit selten ins Visier von Fanatikern.

Dolmetscher in Krisengebieten

Ganz anders ergeht es Dolmetschern, die in Kriegs- und Krisengebieten für die mündliche Verständigung sorgen. Bei internationalen Einsätzen wie derzeit in Afghanistan gelten sie bei ihren Landsleuten vielfach als Kollaborateure. Weiterlesen