Massenmord in den Schlagzeilen: Deutungshoheit beim Täter?

#plantroses

© Imke Brodersen, 2016

„Oh bitte, lass es einen normalen Amoklauf sein!“ So dachte ich spontan bei den ersten Nachrichten aus München am vergangenen Wochenende. Was auch immer an einem Amoklauf „normal“ ist. Menschen suchen verzweifelt nach Kategorien für das eigentlich Unfassbare: Dass jemand seine persönliche Befindlichkeit über das Recht der anderen auf Leben und körperliche Unversehrtheit stellt. Mein heutiger Blogartikel konzentriert sich auf den bewussten Umgang mit Sprache.

Eine objektive Berichterstattung, die das Einordnen des Geschehens erleichtert, erzeugt zugleich einen gewissen Abstand. Sie hilft den Lesern, Hörern und Zuschauern zu begreifen, was da gerade in München, Reutlingen oder Ansbach, bei Würzburg oder in Nizza vor sich geht. Als Übersetzerin achte ich sehr genau auf die Wortwahl und auf das, was Sprache vermag. Gewalttaten werden gern nach ihren angeblichen Ursachen benannt.

Mord und Totschlag haben viele Namen

Ein kurzes Glossar rund um die Begrifflichkeiten von Mord und Totschlag und Massenmord für alle, die in dieser Hinsicht gelegentlich ihre Schwierigkeiten haben Weiterlesen